nach einem Gespräch mit Thomas Bambey, Sven-Ole Frahm, Jan Scharrelmann, Nikola Ukic und Larissa Voltz im September 2004
Im Jahr 2000 starten Sven-Ole Frahm, Guido Münch, Jan Scharrelmann und Larissa Voltz mit einer ersten Aktion UBERBAU, das sich fortan als Künstlergruppe und Ausstellungsraum auf dem Rheinmetallgelände in Düsseldorf etabliert: 48 Stunden lang werden Spielfilme an eine Wand projiziert, die Gruppe ist ständig anwesend, Gäste sind eingeladen, jederzeit hinzu zu kommen. Eine Geste, die bereits zeigt, dass es sich hier zum einen um einen Arbeitsraum von Künstlern handelt, dass dieser Raum jedoch gleichzeitig öffentlich genutzt werden soll. Das frisch renovierte Gemeinschaftsatelier soll mehr sein als ein Arbeitsraum. Als ‘Startschuss’ wird er von den Künstlern als eine Mischung aus Kino und Bar präsentiert. Der Ort UBERBAU wird zum Forum von künstlerischem Austausch – sowohl innerhalb der Gruppe als auch mit eingeladenen Besuchern und den später ausstellenden Künstlern.
Sven-Ole Frahm und Jan Scharrelmann kamen aus Karlsruhe nach Düsseldorf, um die Akademie zu wechseln, gemeinsam mit Larissa Voltz und Guido Münch entschieden sie, etwas Neues auf die Beine zu stellen und damit auch aus dem Akademieumfeld heraus zu treten. Die Stärke des parallelen Arbeitens in einem Raum soll genutzt und erweitert werden, indem wiederum eingeladene Künstler in dem frei geräumten Atelier ausstellen. Somit entsteht ein vielfältiges Netzwerk. 2002 kommen die Künstler Thomas Bambey und Nikola Ukic zu der Künstlergruppe UBERBAU dazu.
Programm ist nicht nur, dass die Künstler stets die gegenseitige Kritik suchen, sondern auch, dass ihre Arbeitsweise Gemeinsamkeiten aufweist: alle arbeiten abstrakt und raumbezogen in verschiedenen Medien (Malerei, Skulptur, Wandarbeiten, Installationen, Platzgestaltungen). Fragestellungen nach Innovation gegenüber einer kunstgeschichtlichen Tradition von nichtgegenständlicher Bildsprache, von Reduktion und Erweiterung, die nicht narrativ sind, bestimmen die interne Diskussion der Künstler und sind auch in den einzelnen Arbeiten von Bedeutung. Dieser Diskurs wird durch Ausstellungen anderer Künstlerkollegen bereichert und so über die Ateliergemeinschaft hinweg nach Außen getragen.
Drei Jahre lang hatte UBERBAU diesen Raum in der Rather Straße gemietet, in einem Gebäude, in dem auch weitere Künstler arbeiten und teilweise leben – die „Rather Straße” wurde gerade durch die Ausstellungen von UBERBAU ein wichtiger Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte. Mittlerweile setzt UBERBAU seine Aktivitäten auf dem Gelände der ehemaligen Liesegang Werke in der Volmerswerther Strasse fort.
Auf den folgenden Internetseiten haben Sie die Möglichkeit, Einblick in die bisherige und aktuelle Arbeit von UBERBAU zu bekommen.
Kathleen Rahn, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
1 Guido Münch war eineinhalb Jahr bei UBERBAU. Heute betreibt er mit drei anderen Künstlern das Konsortium in Düsseldorf.
2 Thomas Bambey war Mitglied bei UBERBAU von 2002 bis 2004.
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